Hochrangige Vertreter*innen der Tourismuspolitik und Tourismuspraxis aus Berlin und Mecklenburg-Vorpommern zu Gast beim Deutschen Institut für Tourismusforschung
Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern und ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Tourismusverbandes, hat am 25. August das DI Tourismusforschung an der Fachhochschule Westküste in Heide besucht, um sich über die Aktivitäten des Instituts zu informieren und sich mit den Tourismusforscher*innen über aktuelle Fragestellungen des Tourismus auszutauschen. Begleitet wurde er von Gunnar Bauer, dem Leiter der Stabsstelle Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Tobias Woitendorf, dem Tourismusbeauftragten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und Geschäftsführer des dortigen Tourismusverbandes, sowie Anne Seifert, die beim Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern für die Themen Qualität und Nachhaltigkeit verantwortlich ist.
Nach Begrüßung der Gäste durch Prof. Dr. Thomas Wiemers, Vizepräsident der Fachhochschule Westküste, gab der Direktor des DI Tourismusforschung, Prof. Dr. Bernd Eisenstein, zunächst einen Überblick über die verschiedenen Forschungsbereiche des Instituts und betonte dabei, wie wichtig der Austausch mit den Akteur*innen der Tourismuspraxis für sein Team und ihn sei. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Forschungsarbeit des Instituts einen Beitrag zu aktuellen Fragestellungen und Herausforderungen der Branche leiste und dort gesetzte Impulse für neue Projekte aufgreifen könne. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die vielfältigen Projekte, die das DI Tourismusforschung in jüngster Zeit in enger Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern und dem Deutschen Tourismusverband entwickelt und durchgeführt hat.
Auf Basis seiner langjährigen Erfahrung betonte Reinhard Meyer, wie wichtig auch aus seiner Sicht der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis sei und Forschungsaktivitäten für eine nachhaltige und erfolgreiche Destinations- und Tourismusentwicklung unverzichtbar seien. Unterstützt wurde er von Tobias Woitendorf, der aufzeigte, dass es gerade vor dem Hintergrund einer abnehmenden Anzahl an Tourismuslehrstühlen an öffentlichen Hochschulen für die Tourismuswirtschaft zunehmend schwieriger werde, in den wichtigen Austausch mit der Tourismuswissenschaft und insbesondere der anwendungsorientierten Forschung zu kommen.
Auf Wunsch von Reinhard Meyer stellten die Tourismusforscher*innen anschließend drei aktuelle Projekte des Instituts vor. Im Rahmen von verschiedenen Studien zur Tourismusakzeptanz wurde mit Hilfe einer entwickelten Skala messbar gemacht, wie die einheimische Bevölkerung die Auswirkungen des Tourismus auf ihren Wohnort wahrnimmt und bewertet. Die Erkenntnis hieraus, wonach der Tourismus zwar häufig als Wirtschaftsfaktor wahrgenommen wird, aber eher selten erkannt wird, dass dieser auch zur Lebensqualität der Einwohner*innen beitragen kann, veranlasste die Forschenden zu einer Studie über den Einfluss des Tourismus auf die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung. Präsentiert wurden die Ergebnisse einer Pilotstudie, wonach die Tourismusakzeptanz neben weiteren Aspekten ein wichtiger Einflussfaktor der Lebensqualität ist, sowie erste Ergebnisse für Mecklenburg-Vorpommern aus einer zweiten, erst jüngst abgeschlossenen Lebensqualitätsstudie. Die Studien zur Tourismusakzeptanz und Lebensqualität werden vom Deutschen Tourismusverband begleitet sowie unter Beteiligung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt, so dass die vorgestellten Ergebnisse zu einer regen Diskussion der Teilnehmenden des Treffens über die Perspektive der Einwohner*innen in der Destinationsentwicklung führten. Als drittes Projektvorhaben wurde die Mobilitätsstudie des DI Tourismusforschung vorgestellt, welche die Einstellungen der Deutschen zu privater und geschäftlicher Mobilität im Zeitverlauf sowie unter Einfluss von Faktoren wie der Covid-19-Pandemie oder der Energiekrise untersucht.
Nach einem abschließenden Austausch über mögliche weitere Ansätze einer Zusammenarbeit des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern und des Deutschen Tourismusverbandes mit dem DI Tourismusforschung bedankten sich Prof. Dr. Bernd Eisenstein und Prof. Dr. Thomas Wiemers bei den Besucher*innen sehr herzlich für das gezeigte Interesse und die anregenden Diskussionen. Im Sinne der unverzichtbaren Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft vereinbarten alle Teilnehmenden den fachlichen Austausch in Zukunft regelmäßig fortzusetzen.